Deutschland hängt am Gashahn

Noch immer macht Deutschland seine Wärme größtenteils aus Erdgas, doch wie groß dieser Teil im Energiemix ist, unterscheidet sich je nach Bundesland deutlich.

Die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) listet in einer aktuellen Schrift die diesbezüglichen Ist-Verbräuche sowie Perspektiven zu Einsparungen auf. Der Riesenrucksack des Gebäudebestands ist bekannt: Fast die Hälfte aller Gebäude heizt mit Gas, dem mit ca. 27 % zweitwichtigsten Energieträger nach Mineralöl, und so ist dessen Verbrauch zwischen 2008 und 2019 kaum gesunken. Spitzenreiter beim Gasanteil im Energiemix sind Berlin und Rheinland-Pfalz mit nahezu 40 %.

Es setzt aber auch Umdenken ein: Rund drei Viertel der 2022 genehmigten Neubauten heizen mit erneuerbaren Energien, Gasheizungen wurden noch in 16 % installiert. In Summe hat NRW immer noch den höchsten Verbrauch (mit 265 Mrd. kWh rund ein Drittel Deutschlands), Bremen den geringsten – wenig überraschend. Interessanter ist da der Blick auf die Gasverstromung: Hier steht Berlin an erster Stelle, wo Gaskraftwerke über 61 % des Stroms liefern. Nur 4 % sind es hingegen im wind(anlagen)reichen Schleswig-Holstein.

Ebenfalls interessant ist der Ansatz des Effizienzindikators „Energieproduktivität“. Sie beschreibt, wie viel wirtschaftlicher Wert je Kilowattstunde erzeugt wird. Zwar ist sie seit 2008 bundesweit um 18 % gestiegen – Vorreiter ist Berlin mit über 41 % – doch eines ist klar: Diese Zahl ist der Atmosphärenphysik völlig wurscht, sie reagiert nur auf reale Emissionsminderungen.

Das Hintergrundpapier finden Sie unter www.unendlich-viel-energie.de/mediathek/publikationen/energiemix-und-energieeffizienz-in-den-bundeslaendern * Daten und Grafiken finden Sie unter www.foederal-erneuerbar.de/startseite